Unsere Geschichte

Das Haus für Mutter und Kind besteht nun schon seit  60 Jahren. In dieser Zeit hat sich vieles in der Gesellschaft gewandelt – und damit auch in unseren Lebenswelten und denen unserer Bewohnerinnen und ihrer Kinder. Heute sind wir ein internationales Haus für Mütter und Kinder aus über 40 Nationen.

Wichtige Stationen in der Entwicklung des Hauses bis heute:

  • 29.04.1963  Die ersten Mütter ziehen im „Heim für Mutter und Kind“ an der Bleyerstraße unter der Betriebsführung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands ein. Schon bei seiner Eröffnung liegen mehr Bewerbungen vor, als die Einrichtung mit seinen damals 88 Ein-Zimmer-Appartements aufnehmen kann. In der hauseigenen Kinderkrippe und im Kindergarten wird Ganztagsbetreuung angeboten, damit die ledigen Mütter weiterhin berufstätig bleiben können. Beides – ledig und berufstätig – sind damals Kriterien zur Aufnahme.
  • 1965  Die Warteliste liegt nunmehr schon bei 200 Anwärterinnen, aber es werden nur selten Appartements frei. Der Bedarf übersteigt das Angebot bei weitem. 
  • 1970  Die ursprünglichen Aufnahmevoraussetzungen (ledig, berufstätig, deutsch) werden fallengelassen und nun auch Mütter aufgenommen, die von Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld leben. Der Anteil von nicht berufstätigen Bewohnerinnen steigt auf 60%.
  • 1975  Eine erste Sozialpädagogin wird eingestellt, nachdem zunehmend deutlich geworden war, dass eine Intensivierung der sozialpädagogischen Arbeit notwendig ist. Diese ist durch den städtischen Sozialdienst nicht mehr zu leisten.
  • 1979  Einführung des gesetzlichen Mutterschaftsurlaubs bis zu einem halben Jahr nach der Entbindung – für viele Mütter eine deutliche Verbesserung, die gerne in Anspruch genommen wird.
  • 1981  Die erste umfassende sozialpädagogische Konzeption wird erarbeitet.
  • 1983  In den ersten 20 Jahren seines Bestehens hat sich das Haus in der Bleyerstraße von einem Haus mit Wohnheimcharakter zu einer Einrichtung mit sozialpädagogischer Beratung gewandelt.
  • 1996  Durch den Umbau von 30 Ein-Zimmer-Appartements in 15 Zwei-Zimmer-Appartements können nun auch regulär Frauen mit 2 Kindern aufgenommen werden oder einem Kind über 6 Jahren. Bis dahin hatte es praktisch keine entsprechenden Wohnangebote in München gegeben.
  • 1996–1998  In den folgenden Jahren geht der Umbau im Haus weiter: Sanierung der Sanitärbereiche, Wohnflure, Spielzimmer und…
  • 2000–2002  …nach und nach die Renovierung der Appartements.
  • 2002  Der Kindergarten „Regenbogen“ zieht in seinen farbenfrohen Neubau um, und…
  • 2003  …zieht die Kinderkrippe „Sonnenschein“ in neue Räume. Das Haus verfügt in dieser Zeit über 72 Plätze, verteilt auf 15 Zwei-Zimmer- und 57 Ein-Zimmer-Appartements. Für die Beratung der Bewohnerinnen stehen mittlerweile drei sozialpädagogische Stellen zur Verfügung, der Stellenschlüssel beträgt damit 1:24. Die Aufnahmekriterien sind volljährig, schwanger oder mit maximal zwei Kindern bis zu 6 Jahren. Ausschließende Kriterien sind ein erhöhter Betreuungsbedarf, z.B. bei einer psychischen Erkrankung oder einer Suchtproblematik. Es gibt eine Wartezeit von bis zu 8 Wochen für ein Aufnahmegespräch.
  • 2007  Eröffnung des Second-Hand-Shops mit gespendeter Kinderkleidung und Spielsachen. Außerdem der Start des kunst- und musikpädagogischen Angebots, eines laufenden Deutschkurses mit Kinderbetreuung sowie einer 14-tägigen Freizeitgruppe. Das Spektrum reicht von Ausflügen und Kreativangeboten bis zu Stressbewältigungskursen.
  • 2008  Im Projekt „Ehrenamtliche“ wird gezielt deren Gewinnung, Anleitung und Einbindung gefördert. Ausbau der Kinderbetreuung und Gruppenangebote. Durch ein Budget der Stadt München für Dolmetscherkosten sind ausreichende Deutschkenntnisse kein Aufnahmekriterium mehr. Außerdem Start einer Hebammensprechstunde und engere Kooperation mit dem städtischen Gesundheitsreferat im Rahmen des Konzepts „Frühe Hilfen“. Auch das Renovieren geht weiter und im Falle von Spielzimmern und Fluren in die zweite Runde.
  • 2009  Erster Gesundheitstag für die Belegschaft und ein Betriebsfest, nachdem es 5 Mitarbeiterinnen und 1 Mitarbeiter zusammen auf 135 Dienstjahre bringen. Die Stelle der Hauswirtschaftsleitung wird umgestaltet. Das Hauptaugenmerk liegt nun auf der Unterstützung der Bewohnerinnen durch Koch- und Qualifizierungskurse, Hauswirtschaftsgespräche und Ernährungsberatung. Außerdem Einführung einer regelmäßigen Rechtsberatung und einer Erziehungsberatung durch eine Familientherapeutin im Haus.
  • 2010  Weiterer Umbau von Einzel-Appartements zu 9 Doppel-Appartements, die sich bei Bedarf jedoch als Einzelzimmer nutzen lassen. Das heutige Platzangebot des Hauses für Mutter und Kind liegt damit bei 64 Plätzen.
  • 2011  Umbau der rund um die Uhr besetzten Zentrale im Eingangsbereich. Die wöchentlichen Alphabetisierungs- und Deutschkurse werden durch einen PC-Deutschkurs ergänzt. Stellenzuschaltung einer Erzieherin in Vollzeit und einer Sozialpädagogin in Teilzeit. Die Sozialpädagogin ist ganz neu für die Nachbetreuung der Frauen nach ihrem Umzug in die eigene Wohnung zuständig, die Erzieherin gestaltet unterschiedlichste Angebote für die Kinder im Haus, die jetzt bei der Aufnahme bis zu 10 Jahre alt sein können.
  • 2013  Das Haus wird 50! Unsere Einrichtung wird zu einer gemeinnützigen GmbH: Paritätische Haus für Mutter und Kind München gGmbH. Von der ersten Stunde an war der Bedarf höher als unser Angebot. In den letzten Jahren jedoch sind die Anfragen sprunghaft angestiegen, bei gleichzeitig sinkender Fluktuation im Haus. Beides hängt mit dem angespannten Münchner Wohnungsmarkt zusammen und führt zu immer höheren Wartezeiten auf einen Platz in unserer oder anderen Einrichtungen.